Jugendarbeit

Ich habe mich früher viel in der Jugendarbeit in der evang. Andreasgemeinde engagiert:

Nach der Konfirmation landete ich wie viele in einer der Jugendgruppen. Wir haben damals viel unternommen und es hat allen sehr viel Spass gemacht. Leider verliess unser Gruppenleiter irgendwann aus beruflichen Gründen München und die Gruppe stand vor dem Auseinanderbrechen. Da sprang ich dann in die Bresche und übernahm die organisatorischen Dinge und besuchte später auch einen Jugendgruppenleiterkurs. Ich leitete die Gruppe dann noch ein paar Jahre.

Zu dieser Zeit gab es auch noch einen offenen Jugendtreff.

TaF nannte sich dieser Treff was ausgeschrieben Treffpunkt am Freitag bedeute. Natürlich besuchte ich auch diesen Treff und fand Gefallen an dieser Form der Jugendarbeit, also engagierte ich mich auch hier.

Als sich dann später die Jugendgruppe doch auflöste, weil alle ins Berufsleben einstiegen und damit die Freizeit immer kostbarer wurde, blieb ich bei der “offenen Jugendarbeit” hängen. Da zu dieser Zeit die Anzahl der Konfirmanden stark abnahm, war mir klar, dass man mit dieser Form der Jugendarbeit am meisten Leute erreichen konnte, denn für die klassischen Jugendgruppen kamen nicht genug Teilnehmer zusammen. Es war einfach nicht mehr “in” regelmässig in eine Jugendgruppe zu gehen. Bei der offenen Jugendarbeit war/ist es viel leichter ohne Hemmungen zu kommen denn man könnte ja, wenn man es denn will, jederzeit wieder gehen. Es war ein Ort, an dem man sich ungezwungen treffen konnte, immer jemanden zum reden traf und, man konnte damals unter 19 Teesorten auswählen.

Etwas erstaunt war ich allerdings, als ich von einem Jugendlichen im Supermarkt wegen schwerer persönlicher Probleme angeredet wurde. Dies zeigt, dass es durchaus auch in der offenen Jugendarbeit möglich ist Vertrauen aufzubauen und ganz konkret zu helfen.

Doch auch in der offnen Jugendarbeit lief nicht immer alles gut. Irgendwann verlief sich auch das “TAF-Team”. Nachdem der Treff dann einige Zeit brach lag wurden wir von Jugendlichen angesprochen ob man den Treff nicht wiederbeleben könnte.

Wir trafen uns dann regelmässig und entwickelten ein neues Konzept und “Ändy’s Treff” (mit “Ä” geschrieben!) war geboren. Die offene Jugendarbeit erlebte einen neuen Aufschwung! Der Jugendraum wurde mit viel Engagement eingerichtet. Es wurden über Anzeigen und privaten Kontakten nach alten, aber noch gut erhaltenen Sofas gesucht. So standen dann viele Sofas im Jugendraum und strahlten einen irgendwie faszinierenden Charme aus... es war einfach gemütlich.

Dann kam unser grösster Rückschlag: Die Kirche wurde renoviert..... Ich kann mich noch gut an das Gespräch mit dem Architekten erinnern. Es ging darum, was alles ausgeräumt werden sollte. Seine Aussage war, wir sollen die Wände frei räumen, vor allem aber die Bar abbauen damit dahinter elektrische Leitungen und Heizungsrohre verlegt werden können und in zwei Wochen ist alles vorbei. Wir räumten also alles in die Mitte des Raumes, deckten es mit Folie ab und harrten der Dinge die da kommen sollten. Es kam auch was... vorwiegend waren es Bierflaschen, die von einem Mitarbeiter der Elektrofirma dort deponiert wurden. Angesichts dieser Mengen leerer Flaschen verwundert es nicht, dass nichts auf Anhieb funktionierte.

Nunja, das schlimmste war jedoch, das aus den versprochenen zwei Wochen mindestens ein Jahr und zwei Wochen wurden. In dieser Zeit war der Treff geschlossen und damit praktisch gestorben. Nach über einem Jahr Pause ist ein offener Treff tot, die Besucher haben sich dann längst andere Treffpunkte gesucht.

Ein Neuer Schlag traf den Treff: Irgend jemand sah eine Maus im Jugendraum die unter der Folie herauskam unter der die Einrichtung lagerte.... aber, wen wundert das nach fast einem Jahr? Nunja, der damalige Kirchenvorstand beschloss alles unter der Folie entsorgen zu lassen... natürlich ohne die Jugendlichen oder den Jugendvertreter zu informieren... Das war wie ein Schlag ins Gesicht... alles was von der Jugend in mühsamer Arbeit zusammengesucht und in den Raum gebracht wurde war weg.

Also stand wieder mal ein Neuaufbau an. Hier kam uns allerdings der anstehende Kirchentag zu Hilfe. Auch in unserer Gemeinde sollten einige Veranstaltungen stattfinden und in den Schulen neben der Kirche waren viele Gäste untergebracht und so eröffeneten wir im Jugendraum eine “Kirchentagskneipe”. Dadurch entstanden neue Freundschaften und es kamen neue Mitarbeiter hinzu, die auch in Zukunft mitmachen wollten. Langsam erholte sich der Treff wieder.

Es wurde hier, im wahrsten Sinne des Wortes, über Gott und die Welt geredet. Aber auch der Spass kam nicht zu kurz, Wir veranstalteten neben den wöchentlichen Treffs Parties, Zeltlager und Hüttenfahrten und nahmen auch am Union Move teil.

Alles in Allem war es jedenfalls eine sehr schöne und erlebnisreiche Zeit.

 

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